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Thomas Pollich, Greven 1999

FMO, das letzte Argument: Arbeitsplätze!?

Die Zahl der zu erwartenden Arbeitsplätze am FMO wird nicht wirklich ermittelt, sondern in Prognosen werden die direkt Beschäftigten mit dem Faktor 1,7 multipliziert.

Nach Ansicht des Wuppertaler Institutes und nach Prof. Schmalz sind diese Angaben zu zu hoch und beliebig. Gleichwohl findet diese Betrachtung in dem Verkehrsgutachten von Ewers u.a. (Münster) Anwendung. So werden neue Arbeitsplätze daraus prognostiziert, dass für Beschäftigte neue Wohnungen gebaut werden müssten. Bei der hohen Mobilität von Arbeitnehmern und dem Umstand, dass die Arbeitsplätze am Flughafen vielfach am unteren Ende der Lohn- und Qualifikationsskala (z.B. Lagerarbeiten im Schichtdienst, versicherungsfreie Jobs, Saisonarbeit, stehen), ist dieses Argument abwegig. Im Gutachten wird ausgeführt, dass wegen des geringen Einkommens im Flughafenbereich eigentlich der Faktor 1,7 reduziert werden müsste (Ewers u.a., S.56), was aber nicht erfolgt ist.

Durch den subventionierten Flugtourismus, aber auch durch den Einflug von ausländischen Billigprodukten aus Übersee, die ohne weiteres im Münsterland produziert werden könnten (z.B. viele Argrarerzeugnisse, Textilien usw.), bedeutet der Ausbau von Flughäfen den Export von Arbeitsmöglichkeiten. Tatsächlich hat sich seit Bestehen des FMO kein Unternehmen neu in unserer Region wegen des Flughafens angesiedelt!

In NRW wurden 1993 z.B. durch den Fremdenverkehr 240.000 Menschen beschäftigt, 12 mal soviel wie im gesamten Luftverkehrsbereich. Die Region Teutoburger Wald verzeichnete 1998 1,5 Mio. Gästeankünfte mit einer mittleren Aufenthaltsdauer von 4 Tagen. Das Münsterland wirbt mit zahlreichen Freizeitmöglichkeiten wie, Kanufahren, Ballonfahren, Radtouristik, Ferien auf dem Bauernhof usw.. Die zunehmenden Flugbewegungen, besonders bei Nacht, werden sich negativ auf den Fremdenverkehr und damit arbeitsplatzvernichtend auswirken.

Die Lufthansa stellt fest, dass die Zunahme deutscher Unternehmer im Ausland um ca. 12 % pro Jahr steigt (Globalisierung-Chance und Risiko 1/98, S. 7), während die ausländischen Direktinvestitionen in Deutschland seit 1991 konstant geblieben sind. Von 1990 bis 1995 haben deutsche Unternehmen 193 Milliarden DM im Ausland investiert, ausländische Unternehmen bei uns nur 33 Milliarden. Hinzu kommt die fehlende Kaufkraft der fast 70 Milliarden DM, die der Flugtourismus exportiert.

Diese Größen werden in allen Gutachten ignoriert. Offensichtlich zielen die überhöhten Arbeitsplatzprognosen darauf ab, die Arbeitslosenproblematik zugunsten des Ausbaus zu mißbrauchen. Selbst die den Ausbau des FMO unterstützende Landesregierung hält es für möglich, dass trotz höherem Verkehrsaufkommens durch Rationalisierungen Arbeitsplatzeffekte ausbleiben (Landes Drucksache 12/2629, 1997). Der Luftverkehr macht beschäftigungspolitisch 0,3 Prozent aus.


 

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